Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ist ein intensives, längerfristiges, ambulantes sozialpädagogisches Hilfe-Angebot mit der Absicht eine ganzheitliche, alltags- und lebensweltorientierte Hilfe für die betroffenen Familien und Lebensgemeinschaften mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. Die Hilfe wird flexibel den Entwicklungen, Bedürfnissen und Entscheidungen der Adressat*innen und aller Beteiligten angepasst. Die Motivation der Familie zur Veränderung ihrer Lebenssituation und die Bereitschaft der Familie zur Zusammenarbeit werden als Basis vorausgesetzt. Diese Motivation wird als zentral für den Hilfeverlauf erachtet, in der durch eine gezielte Verbindung sozialpädagogischer und alltagspraktischer Hilfen die Selbsthilfekompetenzen der gesamten Familie gefördert werden. Durch eine ressourcenorientierte Betreuung und Begleitung der Familie sollen die Fähigkeiten zur Problemlösung und Alltagsbewältigung gestärkt bzw. wiedergewonnen werden. Sie sollen die Eltern befähigen, die Verantwortung für ihre Kinder wieder selbständig zu tragen und die Entwicklung der Kinder positiv zu beeinflussen und zu gestalten. Die Familie hat durch das Angebot der SPFH die Möglichkeit eigenes Verhalten zu reflektieren, Struktur und Halt durch eine Familienhilfe zu erfahren, sich neue Handlungsspielräume im Alltag zu erobern und alternative Handlungen einzuüben.
Die Betreuung wird i.d.R. in Form von Hausbesuchen, d.h. vor Ort, bei der jeweiligen Familie durchgeführt. Dabei wird SPFH auch als Arbeit im Sozialraum verstanden. Die Zielstellung einer professionellen Sozialen Arbeit, gerade auch im Bereich der Hilfen zur Erziehung, liegt in der Ermöglichung eines selbstbestimmten gelingenden Alltags der Adressat*innen. Ausgehend von ihrem je eigenen Anliegen werden die Menschen unterstützt, sich eine Selbstbestimmung zur Bewältigung ihres Lebensalltags (wieder) zu erarbeiten.